Zwischen Region und Nation
Polono-Germanica 7
290 S.
ISBN 978-3-938400-87-6
Als die Historische Gesellschaft für die Provinz Posen im Jahre 1885 gegründet wurde, handelte es sich um den im Kontext des Deutschen Reichs relativ späten Versuch, landesgeschichtliche Studien aus dem Umfeld des Königlich-Preußischen Staatsarchiv mit der Förderung »deutscher Kulturarbeit in der Ostmark« zu verbinden. Der auch durch die mehr oder weniger freiwillige Mitwirkung preußischer Beamter zu verdankende Bedeutungsgewinn endete mit der Wiederentstehung des polnischen Staates 1918 jäh. Die Minderheitenposition der Zwischenkriegszeit und die fünfjährige deutsche Besatzungsherrschaft im Warthegau des Zweiten Weltkriegs brachten eine völkische wie nationale Überhöhung der Vereinsarbeit mit sich. Nach 1945 knüpfte die Historisch-Landeskundliche Kommission für Posen und das Deutschtum in Polen personell und methodisch an die Arbeit der alten Gesellschaft an. Die Fixierung auf die Leitlinien der »Ostforschung« wurde erst in den 1990er Jahren endgültig beendet.
Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge der Tagung zum 125-jährigen Jubiläum der Historischen Gesellschaft, die Ende 2010 in Marburg stattgefunden hat, und dokumentiert die Schwerpunkte und Veränderungen ihrer Arbeit.
Wolfgang Kessler (geb. 1946), Dr. phil., Historiker und Slavist, war langjähriger Direktor der Martin-Opitz-Bibliothek Herne und von 1996 bis 2005 Vorsitzender der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen.
Markus Krzoska (geb. 1967), Dr. phil., Historiker, ist Vorsitzender der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen.