Georgisches Tagebuch
Mit einem Nachwort von Oliver Reisner
edition zeitbrüche
324 S.
ISBN 978-3-929759-78-5
Am Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Wend Graf von Kalnein in russische Kriegsgefangenschaft und wurde in den Kaukasus abtransportiert − vor ihm lagen fünf Jahre Lagerleben. Aufgrund seiner russischen Sprachkenntnisse zumeist in der Lagerverwaltung eingesetzt, hat er tiefe Einblicke in die Struktur der Lager im Spätstalinismus der Sowjetrepublik Georgien gewonnen. Eigene Beobachtungen, zahlreiche Gespräche mit Mitgefangenen, dem russischen und georgischen Lagerpersonal, aber auch die häufigen Kontakte zur Bevölkerung vermitteln lebendige Eindrücke vom Leben und der Arbeit der Kriegsgefangenen wie von den Menschen und der Natur Georgiens.
Der Autor schrieb die Erinnerungen an diese Zeit unmittelbar nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft nieder. Das »Georgische Tagebuch« ist ein authentischer, spannender Zeitzeugenbericht aus einem Land am Rande der Sowjetunion.
WEND GRAF VON KALNEIN (1914-2007), geb. in Ludwigslust, ist in Österreich aufgewachsen. Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Romanistik. 1939-1945 Kriegsteilnahme in Frankreich und Russland, danach bis 1950 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Promotion 1953 zunächst wissenschaftliche Tätigkeit, dann Direktor verschiedener deutscher Kunstmuseen. Seit 1979 war Wend Graf von Kalnein Honorarprofessor für Neuere Kunstgeschichte an der Universität Salzburg, er lebte in Seekirchen (Österreich).