Zwischen Geschlecht und Nation
Polono-Germanica 10
295 S.
ISBN 978-3-944870-37-3
Leseprobe – Einführung: Zu den Beiträgen
Im Fokus des Sammelbandes steht die multiethnische und multikonfessionelle Gesellschaft im geteilten Polen des 19. Jahrhunderts bis 1918, in der Zweiten Polnischen Republik und während des Zweiten Weltkriegs. Mit Hilfe kulturwissenschaftlicher Ansätze wie der Geschlechtergeschichte und den postcolonial studies wird die Vielfalt der Konflikt-, aber auch Koexistenzsituationen analysiert, um so zu einem ausgewogeneren Bild der Selbst- und Fremdbeschreibung sowie der Handlungsmöglichkeiten von historischen Akteuren und Kollektiven in einem sprachlich und konfessionell heterogenen Umfeld zu kommen.
Ziel der Beiträge ist es, die vielfältigen Interaktionen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu beleuchten und Hierarchien sowie Machtbeziehungen im Alltagsleben herauszuarbeiten. Dabei wird besonders danach gefragt, wie geschlechtliche, nationale sowie soziale Positionierungen und Zuschreibungen interagierten.
MATTHIAS BARELKOWSKI, Historiker, Polonist und Übersetzer, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen.
CLAUDIA KRAFT, Historikerin, ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Siegen.
ISABEL RÖSKAU-RYDEL, Historikerin, ist Professorin für Geschichte und Kulturwissenschaft an der Pädagogischen Universität Krakau / Kraków.