Der Beginn der Vernichtung
Zum Mord an den Juden in Jedwabne und Umgebung im Sommer 1941 Neue Forschungsergebnisse polnischer Historiker
Aus dem Polnischen von Beate Kosmala. Mit Vorworten von Leon Kieres, Wolfgang Benz / Beate Kosmala und Angelica Schwall-Düren
Veröffentlichungen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband e.V. 4
261 S., Karten
ISBN 978-3-929759-87-7
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Das im Jahre 2000 erschienene Buch »Nachbarn« des Soziologen Jan T. Gross über das Pogrom von Jedwabne hat in Polen eine intensive historisch-politische Debatte über den Zweiten Weltkrieg sowie das Verhalten der christlichen polnischen Bevölkerung gegenüber der jüdischen Mitbevölkerung ausgelöst. Auf die Thesen des Buches von Gross hat das Warschauer Institut für Nationales Gedenken (IPN) mit einer intensiven Forschungstätigkeit reagiert, die Ergebnisse dieser Forschungen wurden Ende 2002 in Polen veröffentlicht.
Der vorliegende Band präsentiert – erstmals in deutscher Sprache – einen Teil dieser neuen Forschungsergebnisse renommierter polnischer Historiker zu der ersten Phase der Judenvernichtung in Nordostpolen nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941.
Paweł Machcewicz gibt zunächst einen umfangreichen Überblick über die aktuelle Debatte polnischer Historiker um das Jedwabne-Pogrom. Edmund Dmitrów untersucht in diesem Zusammenhang die Vernichtungspolitik deutscher Einsatzgruppen im Gebiet von Łomża und Białystok im Sommer 1941. Tomasz Szarota hat für den Band ein umfangreiches wissenschaftliches Kalendarium zum Mord in Jedwabne und zur juristischen, politischen und wissenschaftlichen Aufarbeitung dieses Ereignisses bis zur Veröffentlichung des Gross-Buches erstellt.
EDMUND DMITRÓW, geb. 1949, Dr. habil., Historiker und Politologe; Dozent am Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Mitarbeiter des Instituts für Nationales Gedenken; 1992-1994 stellvertretender Vorsitzender der Stiftung »Polnisch-Deutsche Aussöhnung«"; seit 2002 im Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
PAWEŁ MACHCEWICZ, geb. 1966, Dr. habil., Historiker; 1999-2000 Mitarbeiter des Instituts für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften; seit August 2000 Direktor des Büros für Bildung und Forschung am Institut für Nationales Gedenken, Warschau.
TOMASZ SZAROTA, geb. 1940, Prof., Historiker, Leiter der Abteilung Geschichte Polens nach 1945 am Historischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau. In der Reihe »Klio in Polen« ist seine Monographie »Der deutsche Michel. Die Geschichte eines nationalen Symbols und Autostereotyps« erschienen.